Der Bus, den Florian organisieren konnte, startete vollbesetzt bis auf den letzten Sonderplatz (ein in klassischer Wurzelwerker-Manier flott installierter Notsitz für Thomas). Der eisige Wind, der uns im Tagesverlauf bei jedem Ausstieg umfing, wurde zum Glück von der wärmenden Wintersonne abgemildert. Sie hat uns den ganzen schönen Ausflugstag lang nicht im Stich gelassen.

Noch mehr wärmend – vor allem herz- und magenwärmend – gestaltete sich der Empfang auf dem Kainzlbauernhof im Chiemgau, unserem ersten Zielpunkt. Lucia, Hannes, Gerd, ihre Freunde und Kinder servierten uns ein tolles spätes Frühstück an der Tafel in ihrem beneidenswert großen und warmen Veranstaltungsraum. Hier begann der Wissens- und Erfahrungs-Austausch: Anbau- und Bewirtschaftungstechniken, Organisationsstrukturen, verfügbare Geräte und Flächen, Historie und Ziele wurden dargelegt und diskutiert. Die hier vor drei Jahren gegründete Solawi lässt sich gut mit unseren Wurzelwerken vergleichen, da z. B. ihre Größe mit 70 Mitgliedern der unseren entspricht.

Der Informationsfluss riss nicht ab, auch nicht während der Besichtigungstour: Jungpflanzenzuchtanlage, außergewöhnlich große Folientunnel mit Bewässerung und als besonderes Juwel der angegliederte Demeter-Milchbetrieb, ein wunderschöner alter Bauernhof mit offenem Kuhstall, Bierbrauanlage und toller Architektur, die ein generationenübergreifendes Selbstbewusstsein signalisierte, das man auf Bayerwaldhöfen meist suchen muss.

Zwischen den Kühen finden auf dem Mitterer-Hof auch Pferde ihren Platz, die ihre Nutztierzeit hinter sich haben.

Weiter gings von Jolling nach Polling (kein Witz:-) zu der Solawi am Lenzwald (bei Mühldorf am Inn). Auf diesem tollen Mehrseithof haben sich die Bewohner der Erforschung der Erde und ihres Bodens auf der Suche nach einer Landwirtschaft verschrieben, die in absoluter Harmonie mit der Natur steht. Sie bieten Seminare und eben auch die Mitgliedschaft in ihrer noch jungen Solawi an. Für Tassilo, der schon die Gemeinschaft Tempelhof in Crailsheim mit aufbaute, ist der Lenzwald nun das zweite Lebensprojekt. Er nimmt sich Zeit für uns, um uns nicht nur alle Besonderheiten von Hof und Anbau zu zeigen, sondern auch in die Grundlagen seiner Ansichten zum Zusammenleben mit Mensch, Tier und Boden einzuführen. Ein Lebenlassen von sogenannten Schädlingen wie Wühlmäusen ist für ihn ein selbstverständlicher Teil der Akzeptanz der Natur.

Projektgründer bei Karottenkuchen, Kaffee und philosophischem Diskurs: Tassilo und Florian

Zu Sonias Kaffee und ihrer Geschichte über die außergewöhnliche Übernahme des Hofes gab´s den fantastischen Karottenkuchen unserer Vroni. Lecker, lecker, so muss Ausflug! Da kommt man mit einem Lächeln im Gesicht heim.

Sinnvolle Geräte und schlaue Chicoree-Zuchtmethoden – über diesen Input freut sich Wurzelwerkerin Gabi

Ein erster Trip in eher mittelgroßer Runde ist erfolgreich getan. Mal sehen, ob wir nicht bald einmal einen „gscheiden großen” Vereinsausflug zustande bekommen…

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