Noch ganz im Sinne des „Tages der Arbeit“, widmeten wir uns am 2. Mai der Arbeitsbiene. Erich Wurstbauer, Ortsvorsitzender des Bund Naturschutzes in Fürstenzell und langjähriger Bienenkenner, teilte in seinem Vortrag sein schier endloses Wissen über die Fleißigsten der fleißigen Insekten. Aufmerksam verfolgten die 30 Solawisten und einige externe Gäste Erichs Vortrag und waren immer wieder verblüfft, was die Bienen so alles können.

Besonders spannend waren die Anekdoten über eindringende Mäuse, welche von den Bienen erst getötet und dann, wie bei den alten Ägyptern, mit Propolis einbalsamiert werden, damit sie nicht verwesen können. Da die Bienen die schwere Maus nicht raustragen können, halten sie so ihr Haus rein. Ein weiteres verwunderliches Detail ist, dass Bienen den ganzen Winter über nicht austreten müssen, sondern ihren Kot einfach sammeln und sich dann während des ersten Fluges im Frühling einfach „entleeren“, so dass sich der ein oder andere Autofahrer über die merkwürdigen Flecken auf den Scheiben wundert.

Neben den witzigen Geschichten war natürlich auch viel handfestes dabei – so haben wir gelernt, dass bestimmte chemische Mittel Bienen orientierungslos machen können oder dass die Schwärze an den Waben von den leeren Hüllen der geschlüpften Bienen stammt. Von Erich wissen wir auch, wie die Bienen untereinander kommunizieren. Außerdem räumte Erich den Irrglauben aus, dass es schlecht sei, wenn ein Schwarm ausfliegt: „Der Schwarm ist die natürliche Vermehrung der Bienen und in der naturgemäßen Imkerei eine wichtige Säule und kein Betriebsunfall, wie er leider oft  dargestellt wird”: Die alte Königin verlässt mit einem Teil der Bienen den Stock, im Honigmagen Proviant für die nächsten Tage, und sammelt sich zunächst in der näheren Umgebung in der Schwarmtraube. Zurück bleibt eine junge Königin mit dem Restvolk im alten Stock, das bald wieder zu alter Stärke findet. Den Schwarm kann der Imker wieder einfangen und in eine neue Beute einlogieren. Nur wenn der Zeitpunkt übersehen wird und die Schwarmtraube abermals weiterzieht, kann sie der Imker in der Regel nicht mehr verfolgen. Leider haben Bienen heutzutage ohne die Betreuung durch den Imker wegen der Problematik Varroamilbe wenig Chancen in „freier Wildbahn“, zum Beispiel in einer Baumhöhle, zu überleben.

Bevor Erich Wurstbauer mit tosenden Applaus verabschiedet wurde, gab es noch einen Tipp für den Alltag: Bei Erkältung sollte man den Honig auf gar keinen Fall im heißen Tee auflösen, das zerstört nämlich seinen Eiweißgehalt. Lieber einen Löffel Honig so essen und den Tee pur genießen.

Nach einer kleinen Pause haben wir das gute Wetter genutzt und blieben auch nach dem Bienenvortrag für unsere monatliche Mitgliederversammlung unter freiem Himmel. Die verschiedenen Teams für Garten, Party, Beete, Fahrdienst und PR berichteten, was sich im letzten Monat getan hat und welche Aktionen in den nächsten Wochen geplant sind. Highlight ist natürlich unser traditionelles Sonnwendfeuer am 23.Juni 2018.

Anschließend gab es noch eine Führung von Flo über die Solawi Felder und nun weiß wieder jeder, was bereits gepflanzt wurde und was in den nächsten Tagen zur Pflanzung ansteht. Nehmen wir uns die fleißigen Bienchen als Vorbild und starten voller Tatendrang in den Mai!

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