Am Himmel kumulierten die Wolken zu großen Gestalten, während unter ihnen auf dem Solawi Hof zahlreich und dem Anschein des Wetters zum Trotz die Gäste eintrafen.

Fast alle waren sich darüber einig: Das Wetter würde halten. Und so kam es auch.

Das zweckmäßig aufgetürmte Holz lag ruhend bereit und wartete auf seinen großen Moment.

Doch bis dahin vergingen noch ein paar Stunden.

Vor Einbruch der Dämmerung verbrachten wir die Zeit gemütlich mit Musik und reichlich Essen. Dazu eingebettet im Zentrum der breiten Wiesenfläche das marokkanische Hochzeitszelt – schön wie eh und je mit seiner Ornamentik und dem luftig gehobenen Seitengewand zog es die Blicke an sich.

Gelassen und ungezwungen tollten nun die Kleinen zwischen den großen Festgästen. So waren die einen im Gespräch vertieft – Gelächter hier, Gelächter dort – andere tanzten und bewegten ihre Hüften im Takt.

Viele gemeinschaftliche Orte taten sich auf. Der Platz am Pizzaofen zum Beispiel. Hier wurden an diesem Abend weit über 100 Pizzen selbst belegt und gebacken. Das Ganze war immer eingerahmt von gemütlicher bis außergewöhnlicher Musik. Da spielten zum Beispiel Barni und Beni mit Gitarre und Klarinette, die Smoking Pipes mit jung dynamischem Jazz und Funk. Oder die an Pearl Jam erinnernden Peak Impressions, die schon zu einer späteren Stunde angesiedelt waren. Die Dämmerung zog auf und Babette rief mit Hilfe von Mäc und anderen dazu auf sich um das Feuer zu verteilen. Sie führte uns nun in einen Tanz ein, genauer gesagt einen Segnungstanz, der mit mantraartigem Gesang um das Feuer führte.

Die Flammen loderten wild und bäumten sich hoch auf. Schatten, Umrisse und Hände zeichneten sich auf dem Feuer ab und überlagerten sich in der Bewegung. Es war ein imponierendes Schauspiel und die Luft trug den kraftvollen Gesang vor sich her. Das Ritual dauerte an die Dreiviertelstunde. Die Tanzenden und Zuschauenden waren in einen Rausch versetzt worden, der nachwirkte.

Besänftigend dazu ging Ruth mit einer Räucherschale herum. Das Räucherwerk wirkte aufs aufgebrachte Gemüt sehr beruhigend und reinigend.

 

Bevor aber nun die Peak Impressions zum Zuge kamen, gab es noch eine Feuershow von Verolux, dem Akrobat unter den tanzenden Feuerjongleuren. Das besondere Etwas an seiner Show waren die rhythmisch angepassten Bewegungen zu Balkanfunk und zuletzt noch zu Nina Simone. Unsere Münder waren offen eingerastet nach seiner Vorführung. Prädikat: Sehr sehenswert. Da kamen die rauchig klingenden Sounds von Peak Impressions ganz recht.

DJ Mo – der übrigens mindestens genauso beweglich war wie Verolux, weil sein Bruder und daher genetisch bedingt – läutete im Zelt später die Nacht ein und lud zum Grooven auf Worldtronica, FunknSoul, bis hin zu Indie. Doppelt und dreifach berauscht von dem gelungenen Programm taten wir das auch und ließen uns fallen bis der Tag anbrach. Dann war erst Bettgehzeit und der nächste Tag demzufolge noch kürzer 🙂

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