bot uns heute unser Mitglied Klaus mit seiner Ausrüstung, seinen Elektronenmikroskop-Bildern und den Wasserproben von Unteröd. Dass bei uns in Unteröd neben der Pflanzen- auch die Tierwelt reichlich vertreten ist, ist ja altbekannt. Dass sich aber hinsichtlich letzterer ein besonders reichhaltiger Tierpark auf unserem Solawi-Grund befindet, davon wussten wir bis zu diesem Wurzelwissen-Samstag nichts. Doch Klaus Macknapp hat ihn in unserem Kuhstall sichtbar gemacht.

    Die Artenvielfalt in einer Wasserprobe, die Klaus im Winter einer Unteröder Pfütze entnommen hat, verblüffte selbst ihn.

Auf einem großen Monitor verfolgten über zwanzig junge und alte Wurzelwerker*innen das wilde Treiben in dem Wassertropfen, den Klaus unters Mikroskop geschoben hat. Mit viel Humor erklärte er uns, was da so an Kleinstlebewesen unterwegs ist und mit welchen Besonderheiten sie ausgestattet sind: Glockentierchen, die sich teilen und verdoppeln können, einfach so! Und mit ihren Härchen und unheimlicher Kraft wedeln sie viele schmackhafte Bakterien herbei. Den Geißeltierchen hingegen reicht eine einzige Bakterie – satt! Amöben, die mit der ganzen Körperoberfläche fressen und Pantoffeltierchen, die unter Stress Pfeile abschießen. Eine irre unbekannte Welt!

Kaum zu glauben, seine Geschichten, z.B. von Tieren, die sich selber halbieren und dann zu zweit sind…

Klaus zeigte sich als versierter Erzähler. Erst vor zwei Jahren kam er nach Passau und dann zu den Wurzelwerken. Zuvor hat er in München im Deutschen Museum professionell Vorträge dieser Art gehalten – mit Elektronenmikroskop und Lichtmikroskop. Nun kommen wir in diesen Genuss und dürfen erfahren, dass Kieselalgen zu den wichtigsten Lebewesen der Welt gehören, weil sie zusammen mit anderen Algen ca. 50% des Weltsauerstoffs und damit unsere Lebensgrundlage produzieren. Nach ihrem Vorbild wurden Radfelgen aus Plexiglas gebaut, stabiler als Metall, jedoch vorerst mangels passender Prüfverfahren vom TÜV abgelehnt. Diese und jede Menge andere verblüffende Details erfuhren wir, auch in welchem Größenspektrum wir uns befanden, nämlich im µ-Bereich, also Mikrometer = ein Millionstel Meter. Die sogenannte Haaresbreite liegt zwischen 20 und 120 µ! Und in dieses Größenspektrum drangen wir heute ein mit den Wahnsinns Bildern, die Klaus mit seinem Elektronenmikroskop aufgenommen hat und uns auf einer Leinwand präsentierte.

Nachdem der spannende Vortrag beendet war, durften die Kinder (und auch ein paar Erwachsene) selber mikroskopische Betrachtungen anstellen. Hierzu hat unser Mitglied Silke ihre Mikroskope vom Haus am Strom zur Verfügung gestellt. Nun gingen Mückenlarven und sogar ein Regenwurm ins Objektiv.

Amöbe frisst eine Kieselalge

Ganz herzlichen Dank an Klaus und Silke an dieser Stelle. Ihr habt ein Wurzelwissen der ganz besonderen Art möglich gemacht.

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