Eine wahre Gluthitze lag über dem Ackersamstag des 29. Juni. Da wurde neben der mittlerweile traditionellen gemeinsamen Brotzeit aller Helfenden die heutige lehrreiche Wurzelwissen-Stunde im Schatten unter dem großen Kirschbaum als angenehme Unterbrechung wahrgenommen: nasse Wolle in lauwarmem Wasser waschen erschien als angenehme Aufgabe, hier hinterm Kuhstall an diesem brütend heissen Tag.

Die Wolle von Flos Schafen bzw. überhaupt von heimischen Schafen, dient nicht nur als guter Dünger – mittlerweile gibt´s sogar schon Dünge-Pellets im Handel – sondern auch als wertvoller Rohstoff für allerlei textilen Gebrauch.

Erst haben wir unter Lianes Anleitung die Wolle gezupft und grob gereinigt, dann in lauwarmem Wasser eingeweicht und ausgespült, ohne jedes Waschmittel, um das Wollfett nicht zu verlieren. Die auf einem Drahtgitter getrocknete Wolle kann dann weiterverarbeitet werden: zu Filz, versponnen und gewebt oder gestrickt.

So hätten wir also theoretisch nun eine weitere Möglichkeit, die von Florian geschorene Schafwolle vor Ort für mehr als nur als Dünger zu nutzen (in der großen Kiste im Abholregal gibt es ja schon Felle). Interessant wäre auch, die helle Wolle mit Pflanzen zu färben, die hier in Unteröd angesiedelt sind und geerntet werden könnten – Färberhundskamille (gelb), Färberwaid (blau), Kermesbeere (rotlila) – vielleicht könnten wir auch testen, Aronia zum Färben zu benutzen.

Färberhundskamille wächst z.Zt. an der Böschung vor Biobäcker Wagner am Zugsberg, das sind die Blüten zum Gelbfärben.

Falls Mitglieder weitergehendes Interesse an der Verarbeitung der Unteröder Wolle vermelden, könnte Karl-Heinz einige Färbepflanzen beisteuern und in Unteröd ansäen sowie beim Beizen mit Chemie helfen.

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